24. Tagung "Die Subjektive Seite der Schizophrenie"

„VOM BRUCH ZUR ENTWICKLUNG“

01.-03. Juni 2022

Universitätsklinikum Leipzig

LIEBE FREUNDINNEN UND FREUNDE DER SUBJEKTIVEN SEITE,

nach einer harten Zeit der Isolation und Angst, einer nicht enden wollenden Pandemie und der gemeinsamen Anstrengung sie zurückzudrängen, ist es jetzt wieder Zeit für eine Tagung mit persönlichen Begegnungen. Die Pandemie war und ist ein spürbarer Bruch für uns alle. Die Erfahrungen, die wir im Kontext der Psychiatrie und im Alltag machen mussten, waren für uns alle überraschend. Die Frage ist: Was können wir daraus lernen?

Unser wunderbares Onlinetreffen 2021 ist vielen noch in Erinnerung und für unsere Tagung bedeutet der Bruch der Pandemie, dass wir die Möglichkeiten des Virtuellen auch in Zukunft stärker in die Tagung integrieren wollen. So haben wir uns entschieden den Psychiatry Slam erneut ins Programm zu nehmen. Dieser wird nach der Veranstaltung auch online abrufbar sein.

Brüche sind etwas Unvermeidliches - sie sind Teil des Erlebens einer Psychose, sind aber auch Teil jeder Entwicklung. Leipzig, die Stadt der friedlichen Revolution, verkörpert wie wenige andere Städte Bruch und Aufbruch in Deutschland seit 1989. Aber Brüche entstehen auch in der Verarbeitung der Realität, in der Entwicklung von Institutionen und besonders in individuellen Biografien. Wir sind der Meinung, dass Bruch und Entwicklung notwendige und konstruktive Kategorien sein können und haben sie deshalb als Rahmen für diese Tagung ausgewählt.

Brüche in Biographien - was können wir von denjenigen lernen, die Brüche in ihren Biographien bewältigt haben? Die als Angehörige oder als von einer Psychose Betroffene gezwungen waren, sich neu zu orientieren? Oder, gesellschaftlich, die von West nach Ost und Ost nach West gewandert sind, neue Heimat gefunden haben und die Perspektive aus beiden Richtungen verstehen? Welchen Raum geben wir der Bewältigung von Brüchen in Psychiatrie und Psychotherapie?

Brüche in Modellen und Theorien - hier auf die Brüche zu schauen bedeutet, die Frage zu stellen, wie wir die Realität in unseren Theorien besser abbilden können, um die Zukunft zu gestalten. Sich dabei von gewohnten Denkmustern zu lösen, neue Lösungen für unsere klinische Realität zu denken und das Verhältnis zwischen Patienten und Professionellen offener und konstruktiver zu gestalten – dieser Herausforderung möchten wir uns stellen.

Wir freuen uns auf Sie.

Für die Veranstalter
Georg Schomerus (Leipzig)
Michaela Amering (Wien)
Michael Krausz (Vancouver)